Seit rund zwei Wochen befindet sich Alemannia Aachen nach der Freistellung von Helge Hohl nach einem neuen Cheftrainer. Bis dato fungiert Nachwuchsleistungszentrum-Chef Reiner Plaßhenrich als Interimscoach. Nach dem 0:0 gegen Schalke II wird das Aachener Urgestein die Mannschaft auch am Samstag (2. September, 14 Uhr) beim FC Gütersloh betreuen.
In der neuen Woche ab dem 4. September soll dann am Tivoli der neue Cheftrainer vorgestellt werden. RevierSport kennt den Wunschkandidaten der Aachener Verantwortlichen. Wie unsere Redaktion aus dem Alemannia-Umfeld erfuhr, wollen die Verantwortlichen um Aufsichtsratschef Marcel Moberz und Sportchef sowie Geschäftsführer Sascha Eller einen Coach in die Kaiserstadt holen, der aktuell noch bei einem anderen Klub unter Vertrag steht.
Hierbei handelt es sich um Heiner Backhaus, Trainer des BFC Dynamo in der Regionalliga Nordost. Der 41-jährige A-Lizenzinhaber ist mit dem Berliner Traditionsklub mit zehn Punkten aus fünf Spielen sehr gut in die Saison gestartet. Kein Wunder, dass die BFC-Verantwortlichen Backhaus, der einen Vertrag bis zum Sommer 2024 in Berlin besitzt, nur ungern ziehen lassen würden.
Nach RevierSport-Informationen sind sich die Aachener mit Ex-Profi Backhaus einig. Der gebürtige Wittener würde gerne die Aufgabe am Tivoli übernehmen. Doch noch liegen die Aachener mit den Berlinern bezüglich einer Ablösesumme für den begehrten Trainer auseinander. Die Drähte zwischen Aachen und Berlin glühen, um spätestens zum neuen Wochenbeginn eine Einigung zu erzielen.
Eller verriet noch in den letzten Tagen gegenüber unserer Redaktion das Anforderungsprofil des neuen Trainers und meinte: "Es soll ein Mann sein, der eine Art Menschenfänger ist. Einer, der einen sauberen Charakter hat und mit dem die Mannschaft und auch die sportliche Leitung gut zusammenarbeiten kann. Wir brauchen aktuell keinen Taktikfuchs, sondern viel mehr einen Trainertypen, der in die Köpfe der Jungs kommt."
Diese Beschreibung passt wie die Faust aufs Auge auf Backhaus. Dieser gilt nämlich als jemand, der eine Mannschaft, eine Fankurve "anzünden" kann. Backhaus weiß auch aus seiner aktiven Spielerzeit, wie Traditionsklubs ticken.
Heiner Backhaus spielte in der Saison 2000/2001 für Rot-Weiss Essen
In seiner aktiven Karriere spielte Backhaus, der aus der Knappenschmiede des FC Schalke 04 stammt, unter anderem für Rot-Weiss Essen, Hannover 96, Kickers Offenbach, Sachsen Leipzig, Union Berlin und Arminia Bielefeld. Dazu kommen Abenteuer in Zypern, Malta oder Hongkong.
Als Trainer ist Backhaus seit 2014 tätig. Nach fast fünf Jahren bei Oberligist Inter Leipzig ging es über den BSV Rehden und ein kurzes Intermezzo bei Sonnenhof Großaspach zu Rot-Weiß Koblenz, dann zu den Sportfreunden Lotte und schließlich im Juli 2022 zum BFC Dynamo. Gut möglich, dass die nächste Station von Heiner Backhaus Alemannia Aachen heißen wird.